Logopädie für Erwaschene

Therapien für Erwachsene- persönlich begleitet, professionell durchgeführt/spezialisiert, erfahren, engagiert/abgestimmt auf Ihre Lebenssituation


Ob durch Lebensveränderungen, neurologische Erkrankungen, Schluckstörungen oder Stimmprobleme – Sprache, Stimme und Schlucken können sich im Laufe der Zeit verändern und erfordern besondere Fachkenntnisse. Genau die bringen wir mit: Durch kontinuierliche Fortbildungen, interdisziplinären Austausch und unsere langjährige Erfahrung sind wir in der Lage, gezielte und individuelle Therapien anzubieten. Mit Einfühlungsvermögen und Expertise begleiten wir unsere Patient*innen auf ihrem Weg zu mehr Lebensqualität.

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Hier können wir helfen

Welche Störungen können logopädisch behandelt werden?

Bei der Aphasie handelt es sich eine Störung beim Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben, die auf eine Schädigung im Gehirn, z. B. nach einem Schlaganfall, zurückzuführen ist. Dabei können die einzelnen Bereiche unterschiedlich stark betroffen sein. Die Symptome einer Aphasie können je nach Art und Schweregrad variieren. Typischerweise treten bei Betroffenen folgende Symptome auf:

Sprachproduktion
• Wortfindungsstörungen: Schwierigkeiten, die richtigen Wörter zu finden oder sich auszudrücken.
• Verkürzte oder abgehackte Sätze: Betroffene sprechen in unvollständigen Sätzen oder mit unkorrekter Grammatik.
• Verwechslung von Wörtern: Falsche Wörter oder Laute werden verwendet, oft ähnlich klingende Begriffe.
• Neologismen: Erfinden von Wörtern, die für andere keinen Sinn ergeben.
• Grammatikprobleme: Schwierigkeiten, korrekte grammatikalische Strukturen zu verwenden.

Sprachverständnis
• Eingeschränktes Verständnis: Schwierigkeiten, gesprochene Sprache zu verstehen, besonders bei komplexen oder langen Sätzen.
• Probleme beim Verstehen von Anweisungen: Schwierigkeiten, mehrstufigen Anweisungen oder Aufforderungen zu folgen.
• Verständnis von Alltagsgesprächen: Gespräche im Alltag oder in geräuschvollen Umgebungen werden schwer verstanden.
• Probleme beim Rechnen: Schwierigkeiten bei mathematischen Aufgaben (oft als Teil der Sprachverarbeitung).

Lesen und Schreiben
• Leseschwierigkeiten (Alexie): Probleme beim Erkennen und Verstehen von geschriebenen Wörtern und Texten.
• Schreibschwierigkeiten (Agraphie): Schwierigkeiten beim Schreiben von Wörtern oder Sätzen; Fehler in der Rechtschreibung und Grammatik.
• Auslassen oder Verdrehen von Buchstaben: Buchstaben oder Wörter werden beim Schreiben vertauscht oder ausgelassen.

Weitere Symptome
• Echolalie: Wiederholen von Wörtern oder Phrasen, ohne deren Bedeutung zu verstehen.
• Verlangsamte Sprachproduktion: Sprechen ist deutlich langsamer oder mit Pausen durchsetzt.
• Verlust der Fähigkeit, Gesten oder Mimik zu nutzen: Probleme, nonverbale Kommunikation als Unterstützung einzusetzen.

Diese Symptome können bei jeder Person unterschiedlich stark ausgeprägt sein und hängen davon ab, welche Bereiche des Gehirns betroffen sind.

Ziele
• Erlangen von Kommunikationsfähigkeit, durch Verbesserung der Wortfindung, der Grammatik, des Lesens und des Schreibens bei angeborenen oder erworbenen Hirnschädigungen (z.B. Schlaganfall, Schädel-Hirntrauma)
• Unterstützte Kommunikation mittels Kommunikationsgeräten bei angeborenen oder erworbenen Hirnschädigungen

Sprechstörungen bei Erwachsenen – Ursachen, Formen und Symptome
Sprechstörungen im Erwachsenenalter äußern sich durch eine beeinträchtigte Artikulation, undeutliche Aussprache oder ein angestrengtes, verwaschenes Sprechen. Häufige Ursachen sind neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Parkinson oder Multiple Sklerose, aber auch Schädel-Hirn-Traumata, Tumore oder andere degenerative Prozesse. Je nach Ursache können auch Atmung, Stimme und der Sprechrhythmus betroffen sein.

Zu den häufigsten Sprechstörungen zählen die Dysarthrie und die Sprechapraxie:

  • Dysarthrie entsteht durch Schädigungen des zentralen oder peripheren Nervensystems. Die Steuerung der Sprechmuskulatur ist beeinträchtigt – Betroffene sprechen oft verwaschen, langsam oder angestrengt. Auch Atmung und Stimme können betroffen sein.
  • Sprechapraxie betrifft dagegen die Planung der Sprechbewegungen. Betroffene wissen genau, was sie sagen möchten, können die nötigen Bewegungen jedoch nicht richtig ausführen. Das führt zu Suchbewegungen, stockendem Sprechen und Lautvertauschungen.

Beide Störungen können die Verständlichkeit im Alltag erheblich beeinträchtigen und erfordern eine gezielte, individuell angepasste logopädische Therapie.

Bei einer Dysphagie kann die Beweglichkeit und die Sensibilität von Gesichts-, Zungen-, Rachen-, und Kehlkopfmuskulatur beeinträchtigt sein. Dadurch sind natürliche Funktionen, wie Mundschluss, Abbeißen, Kauen, Transport von Nahrung durch die Zunge, aber auch Speichelschlucken gestört.
Die Beweglichkeit und die Sensibilität von Gesichts-, Zungen-, Rachen-, und Kehlkopfmuskulatur können bei einer Schluckstörung beeinträchtigt sein. Dadurch sind natürliche Funktionen, wie Mundschluss, Abbeißen, Kauen, Transport von Nahrung durch die Zunge, aber auch Speichelschlucken gestört. Da Speise- und Luftröhre im Kehlkopf kreuzen, können solche Störungen besonders gefährlich sein, weil Speise (und auch Speichel) in die Atemwege eintreten und dort Entzündungen (Aspirationspneumonien) oder akutes Ersticken verursachen kann.
Manchmal bleibt das Eindringen von Speise und Speichel in die Atemwege (=Aspiration) sogar unbemerkt, weil der Hustenreflex ausbleibt. Man spricht dann von stiller Aspiration. In diesem Fall müssen Atem- und Speiseweg, oft nur vorübergehend, durch eine (geblockte) Trachealkanüle künstlich getrennt werden. Die Ernährung erfolgt dann primär über eine Magensonde (PEG= perkutane endoskopische Gastrostomie).

 

Mögliche Ursachen

  • Schluckstörungen bei Veränderungen direkt an den am Schlucken beteiligten Organen- z.B. durch Tumore im Mundrachen und im Kehlkopf
  • Schluckstörungen nach Verletzungen des Gehirns: Diese Schluckstörungen können nach Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder nach Gehirn-Tumor-Operationen auftreten. Die Ursache ist dann eine Schädigung der Bereiche des Gehirns, die für die Steuerung der am Schlucken beteiligten Organe zuständig sind.
  • Begleiterscheinungen neurologischer Erkrankungen, z.B. Parkinson, Multiple Sklerose, Myasthenia Gravis, Guillian Barre, ALS, Demenz

Ziele

• Korrektur des fehlerhaften Schluckens, welches sich oftmals in Zahnfehlstellungen äußert, aufgrund von zu schwacher Zungen- und Lippenmuskulatur: Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
• Ermöglichung der oralen Nahrungsaufnahme im Rahmen von angeborenen oder erworbenen Schädigungen, z.B.: bei Fütterstörungen, bei frühkindlichen Hirnschäden, nach Schlaganfall oder Sauerstoffmangel, nach Tumorresektion, bei Kanülenversorgung; z.B. bei Fütterstörungen)
• Vermeidung von Aspiration und Folgeerkrankungen
• Hilfsmittelversorgung
• Angehörigenberatung

Stimmstörungen (Dysphonie) können in allen Altersgruppen auftreten und funktionelle, organische und psychogene Ursachen haben. Es gibt drei Formen von Stimmstörungen

Symptomatik
• gestörter Stimmklang (belegt, rau, gepresst, verhaucht, klangarm etc.)
• herabgesetzte stimmliche Leistungsfähigkeit mit schneller Stimmermüdung
• eingeschränkte Stimmdynamik und unnatürliche Sprechstimmlage
• Begleitsymptome, wie Fehlatmung, Missempfindungen/Schmerzen im Bereich des Kehlkopfes, Räusperzwang, Fremdkörpergefühl etc.
• im schwersten Fall führt die Grunderkrankung zur Stimmlosigkeit (Aphonie mit Flüsterstimme)

Ziele
• Verbesserung der Lautstärke und der Stimmfarbe,
• Optimierung der Atemtechnik
• Abbau von chronischer Heiserkeit
• Verbesserung der stimmlichen Fähigkeiten aufgrund von Operationsfolgen oder angeborenen Erkrankungen

Formen
• funktionelle Stimmstörungen: diese entstehen durch einen ungünstigen Gebrauch der Stimme, in der Regel durch Überbelastung.
• organische Stimmstörungen: diese können als Folge von Kehlkopfoperationen oder Lähmungen (z.B. nach Schilddrüsen-oder HWS-OP´s) auftreten.
– durch Fehlbildungen, Verletzungen, Entzündungen des Kehlkopfes
– Schädigung der inneren Kehlkopfstrukturen durch falschen Stimmgebrauch/Überlastung führen zu sog. sekundären organischen Stimmstörungen, sind also Folge einer primär funktionell bedingten Stimmstörung (z. B. sog. Stimmbandknötchen)
– als Folge zentraler Erkrankungen
• psychogene Stimmstörungen: Ausdruck einer psychischen Belastungssituation

Sonderformen
• Störung der Gesangsstimme
• Näseln (Rhinophonie): Störung des Stimmklanges durch zu geringe oder übermäßige Nutzung des nasalen Resonanzraumes. Ursachen können sowohl
funktionell als auch organische (z. B. Lähmung des Gaumensegels, Spaltmissbildungen) sein.
• kindliche Stimmstörungen: Ursachen sind meist funktionell (habituelle oder reaktiv psychogene Stimmüberlastung), die Therapie ist entsprechend auszurichten.
• Stimmstörung/Stimmverlust nach Kehlkopfresektion (Laryngektomie).

Fazialisparese oder faziale Parese bezeichnet eine Lähmung der Gesichtsmuskulatur, verursacht durch eine Schädigung des Gesichtsnervs (Nervus facialis). Man unterscheidet:

  • Periphere Fazialisparese: direkte Schädigung des Nervs (z. B. durch Entzündung, Verletzung, Tumor)
  • Zentrale Fazialisparese oder faziale Parese: Schädigung im Gehirn (z. B. durch Schlaganfall oder Blutung)

Typische Symptome

  • herabhängender Mundwinkel
  • unvollständiger Lidschluss, ggf. sichtbares Aufwärtsdrehen des Augapfels
  • beeinträchtigte Aussprache und Wortbildung
  • verminderte Mimik (z. B. fehlende Nasolabialfalte)
  • Geräuschüberempfindlichkeit
  • Geschmacksstörung
  • verminderte Tränen- und Speichelproduktion

Therapie
Frühzeitige, regelmäßige Bewegungs- und Stimulationsübungen (z. B. PNF) unter therapeutischer Anleitung – anfangs am besten mehrmals wöchentlich.

Das Trachealkanülenmanagement ist ein wichtiger Bestandteil der logopädischen Therapie bei tracheotomierten Patientinnen. Es umfasst die fachkundige Begleitung beim Sprech- und Schluckaufbau, die Auswahl geeigneter Kanülen und Ventile sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Pflegekräften. Ziel ist es, die Kommunikationsfähigkeit zu fördern, das sichere Schlucken zu unterstützen und die Entwöhnung von der Kanüle zu begleiten.

Mit viel Einfühlungsvermögen und fachlicher Kompetenz schaffen wir die Grundlage für mehr Selbstständigkeit und Lebensqualität im Alltag.

Durch unsere jahrelange Erfahrungen können wir auf eine großen Wissensschatz rund um das Thema Trachelkanülenmanagent zurückgreifen und sind bereits umfangreich vernetzt.

Laryngektomie ist die Entfernung des kompletten Kehlkopfes bei Kehlkopfkrebs. Die Folgen dieses Eingriffes sind der Verlust der Kehlkopffunktionen, also der Stimmgebung und der Schutzfunktion für die Atemwege. Nach einer Laryngektomie erfolgt die Atmung über einen operativ hergestellten Kanal am Hals (Tracheostoma). Ziel der logopädischen Behandlung ist es eine Ersatzstimme zu erlernen, damit es dem Betroffenen auch weiterhin möglich ist, verbal zu kommunizieren.

Therapieinhalte:
• Erlernen der Ructusersatzstimme
• Sprechen mit Stimmprothese
• Versorgung mit elektronischer Stimmhilfe, z.B. Servox
• Versorgung mit einer elektronischen Kommunikationshilfe
• Beratung

Myofunktionelle Störungen sind umfassender als viele denken. Sie zeigen sich durch Fehlfunktionen der Mund- und Gesichtsmuskulatur, die häufig mit einem Ungleichgewicht der Muskelspannung einhergehen. Typische Merkmale sind eine falsche Zungenruhelage, eine unzureichende Lippenkraft sowie ein abweichendes Schluckmuster, bei dem die Zunge gegen oder zwischen die Zähne drückt. Diese Störungen können unter anderm die Zahn- und Kieferentwicklung beeinträchtigen, zu Zahnfehlstellungen und/oder Sprechstörungen führen. Ursachen sind ungünstige Angewohnheiten (z. B. Nuckel, Daumenlutschen), verkürzte Zungenbändchen, muskuläre Schwächen oder vergrößerte Rachenmandeln. Die Therapie zielt darauf ab, die Muskelspannung zu regulieren und die korrekte Zungenlage und Schlucktechnik zu trainieren.

Ziele
• Unterstützung einer Kieferorthopädischen Behandlung
• Vermeidung von Folgeschäden
• Versorgung mit Hilfsmitteln

Da UNS die Komplexität dieser Störungen bewusst ist, arbeiten wir besonders hier auch ganzkörperlich und Informieren über sinnvoll unterstützende

Hilfsmittel
• Myobrace
• FaceFormer
• Mymunchy

Symptome einer Sprachentwicklungsstörung (SES) können in verschiedenen Bereichen der Sprache auftreten und variieren je nach Alter und Schweregrad. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
Sprachproduktion
Verzögerter Sprechbeginn: Das Kind beginnt später als üblich zu sprechen.
Späte oder fehlende Kombination von Wörtern: Verzögerung beim Bilden von Zwei-Wort-Sätzen oder längeren Satzstrukturen.
Eingeschränkter Wortschatz: Der Wortschatz ist im Vergleich zu Altersgenossen deutlich geringer.
Fehlerhafte Aussprache: Schwierigkeiten bei der Aussprache von Lauten und Wörtern, oft sind Laute undeutlich oder werden ausgelassen.
Verkürzte oder unvollständige Sätze: Das Kind spricht in kurzen, einfachen Sätzen und lässt wichtige Wörter aus.
Grammatik und Satzbildung
Grammatikfehler: Falscher Gebrauch von Artikeln, Präpositionen oder Verbformen (z. B. „Ich gehen“ statt „Ich gehe“).
Einfache Satzstrukturen: Schwierigkeiten, längere oder komplexere Sätze zu bilden.
Probleme mit der Flexion: Schwierigkeiten beim Konjugieren von Verben und Deklinieren von Nomen.
Sprachverständnis
Eingeschränktes Sprachverständnis: Schwierigkeiten, Anweisungen oder komplexe Sätze zu verstehen.
Probleme bei der Verarbeitung von Fragen: Das Kind versteht Fragen oft nicht vollständig oder kann sie nicht korrekt beantworten.
Schwierigkeiten mit abstrakten Begriffen: Schwierigkeiten beim Verstehen von Konzepten wie Zeit (gestern, morgen) oder Raum (vor, hinter).
Kommunikative Fähigkeiten
Eingeschränkte Fähigkeit zur Gesprächsführung: Probleme, in Dialogen angemessen zu reagieren oder ein Gespräch aktiv zu führen.
Geringer Einsatz von Gestik und Mimik: Das Kind nutzt nonverbale Kommunikationsmittel weniger oder unpassend.
Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktion: Probleme, sich in Gruppen zu integrieren oder mit Gleichaltrigen zu kommunizieren.

Sprachentwicklungsbehinderung: Eine Sprachentwicklungsbehinderung ist eine schwerwiegende und anhaltende Störung in der Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten eines Kindes. Sie geht über eine einfache Sprachentwicklungsverzögerung hinaus und betrifft meist mehrere Bereiche der Sprache. Im Vergleich zu einer Sprachentwicklungsstörung (SES) sind die Symptome deutlich intensiver und langfristiger. Hier sind die typischen Merkmale:
Symptome und Merkmale
• Stark eingeschränkter Wortschatz: Der Wortschatz bleibt im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern extrem begrenzt, und neue Wörter werden nur langsam erlernt.
• Deutliche Ausspracheprobleme: Schwierigkeiten bei der korrekten Artikulation von Lauten und Wörtern, häufig mit gravierenden Lautbildungsfehlern.
• Starke grammatikalische Defizite: Das Kind hat erhebliche Probleme, grammatikalisch korrekte Sätze zu bilden, und die Satzstrukturen sind oft stark vereinfacht.
• Eingeschränktes Sprachverständnis: Das Kind hat Schwierigkeiten, selbst einfache Anweisungen oder alltägliche Gespräche zu verstehen.
• Fehlende oder eingeschränkte Satzbildung: Schwierigkeiten beim Bilden vollständiger Sätze; oft werden nur einzelne Wörter oder Zwei-Wort-Sätze verwendet.
• Sprachliche Regression: Das Kind verliert bereits erworbene Sprachfähigkeiten.

Kommunikation und soziale Interaktion
• Probleme in der sozialen Kommunikation: Schwierigkeiten, Gespräche zu führen, sich in Gesprächen zu beteiligen oder angemessen auf Gesprächspartner zu reagieren.
• Mangelnder Einsatz von Gestik und Mimik: Die nonverbale Kommunikation ist oft wenig ausgeprägt oder unangemessen.
• Isolation oder Schwierigkeiten in der Interaktion: Das Kind hat Schwierigkeiten, mit Gleichaltrigen in Kontakt zu treten und sich in soziale Gruppen zu integrieren.

Ursachen
• Genetische Faktoren: Sprachentwicklungsbehinderungen können familiär bedingt oder durch genetische Anomalien verursacht sein.
• Neurologische Störungen: Häufig liegen neurologische Beeinträchtigungen oder strukturelle Abweichungen im Gehirn vor, die die Sprachentwicklung hemmen.
• Kognitive Beeinträchtigungen: Oft ist eine Sprachentwicklungsbehinderung mit einer geistigen Behinderung oder kognitiven Entwicklungsverzögerungen verbunden.
• Hörstörungen: Schwerhörigkeit oder andere auditive Beeinträchtigungen können eine Sprachentwicklungsbehinderung begünstigen.

Therapie und Förderung
• Frühzeitige sprachtherapeutische Intervention: Eine intensive und langfristige Therapie ist notwendig, um die sprachlichen Fähigkeiten des Kindes so gut wie möglich zu fördern.
• Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Zusammenarbeit von Sprachtherapeuten, Ärzten, Psychologen und Pädagogen, um eine umfassende Unterstützung zu bieten.
• Individuelle Förderpläne: Anpassung der Therapie an die spezifischen Bedürfnisse und Möglichkeiten des Kindes, oft durch kombinierte Ansätze (Sprachtherapie, Ergotherapie, Heilpädagogik).

Prognose
Die Prognose ist stark abhängig vom Ausmaß der Behinderung und den zugrunde liegenden Ursachen. In einigen Fällen können durch intensive und langfristige Therapien deutliche Verbesserungen erzielt werden, in anderen Fällen bleibt die Sprachentwicklung jedoch stark eingeschränkt. Ein frühzeitiges Erkennen und eine gezielte Förderung sind entscheidend für die Entwicklungschancen des Kindes.

Eine kindliche Artikulationsstörung ist eine Störung der Lautbildung, bei der ein Kind Laute nicht korrekt aussprechen kann. Dies betrifft entweder einzelne Laute oder Lautgruppen, und führt dazu, dass die Sprache des Kindes unverständlich oder „fehlerhaft“ klingt. Solche Störungen können sich in verschiedenen Formen zeigen:

Einige Merkmale einer kindlichen Artikulationsstörung
• Lautersetzung: Ein Laut wird durch einen anderen ersetzt (z. B. „Tatze“ statt „Katze“).
• Lautauslassung: Ein oder mehrere Laute werden vollständig weggelassen (z. B. „Affe“ statt „Giraffe“).
• Lautverzerrung: Ein Laut wird fehlerhaft oder ungenau gebildet (z. B. Lispeln).
• Lautvertauschung: Laute werden innerhalb eines Wortes vertauscht (z. B. „Maschwaschine“ statt „Waschmaschine“).

Ursachen
• Entwicklungsbedingt: Im Kleinkindalter sind Artikulationsfehler normal, aber wenn sie über das übliche Alter hinaus bestehen bleiben, spricht man von einer Störung.
• Hörprobleme: Schwerhörigkeit oder andere auditive Probleme (z.B. durch „Polypen“) können die Wahrnehmung und Produktion von Lauten beeinträchtigen.
• Muskuläre Schwächen: Störungen in der Mund- und Gesichtsmuskulatur (z. B. bei myofunktionellen Störungen) können die Artikulation beeinträchtigen.
• Neurologische Faktoren: Probleme in der Koordination und Steuerung der Sprachmotorik

Folgen
• Eingeschränkte Verständlichkeit: Die Sprache des Kindes kann für Außenstehende schwer verständlich sein, was zu Kommunikationsproblemen führt.
• Soziale und emotionale Auswirkungen: Das Kind kann sich aufgrund der Störung unsicher fühlen oder Schwierigkeiten in sozialen Interaktionen haben.

Therapie
• Sprachtherapie: Die Behandlung erfolgt durch gezielte Übungen zur Lautbildung, zum Hören und zur motorischen Kontrolle der Sprechorgane.
• Elternberatung: Eltern werden angeleitet, wie sie das Kind im Alltag unterstützen und die Sprachentwicklung fördern können.
• Gezielte Förderung im Alltag: Spiele und Übungen, die auf die Störung abgestimmt sind, um die richtige Lautbildung zu üben.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist wichtig, um die Sprachentwicklung zu unterstützen und eventuelle Kommunikationsprobleme zu minimieren.

Die Symptome einer auditiven Wahrnehmungsstörung (AWST) betreffen die Fähigkeit, Gehörtes richtig zu verarbeiten, zu verstehen und zu interpretieren. Kinder mit einer solchen Störung haben Schwierigkeiten, auditive Reize korrekt aufzunehmen und zu differenzieren, was sich in verschiedenen Bereichen bemerkbar macht.

Verwechslung ähnlicher Laute: Das Kind kann ähnlich klingende Laute oder Wörter (z. B. „B“ und „P“) nicht gut unterscheiden.
Probleme beim Folgen von Anweisungen: Schwierigkeiten, mehrstufige Anweisungen oder Aufforderungen korrekt auszuführen, insbesondere wenn sie mündlich gegeben werden.
Lange Reaktionszeit: Verzögerte Reaktionen, wenn auf mündliche Anweisungen oder Fragen reagiert werden soll.
• Auffälligkeiten bei der Aufmerksamkeit: Das Kind wirkt unaufmerksam oder abgelenkt, besonders in Situationen mit Hintergrundgeräuschen.
Schwierigkeiten beim Verstehen gesprochener Sprache: Probleme, gesprochene Worte oder Sätze zu verstehen, besonders in geräuschvollen Umgebungen.
Sprachliche Symptome
Verzögerte Sprachentwicklung: Sprachliche Entwicklungsverzögerungen oder Sprachstörungen, die durch die Schwierigkeiten bei der Verarbeitung auditiver Reize verstärkt werden.
Probleme mit dem Lesen und Schreiben: Schwierigkeiten beim Erlernen von Lesen und Schreiben, oft durch die eingeschränkte Fähigkeit, Laute richtig zu erkennen und zuzuordnen.
Verwechslung von Wörtern oder Buchstaben: Fehler beim Wiedergeben oder Schreiben von Wörtern, die auf eine unzureichende Verarbeitung der gehörten Sprache zurückzuführen sind.
Soziale und schulische Symptome
Erschwerte soziale Interaktionen: Das Kind hat Schwierigkeiten, sich in Gesprächen zu beteiligen, weil es Teile des Gesagten nicht versteht oder falsch interpretiert.
Vermeidung von Gruppengesprächen: Rückzug aus Gesprächen in Gruppen oder lauten Umgebungen, weil das Zuhören und Verstehen zu anstrengend ist.
Leistungsschwierigkeiten in der Schule: Probleme, dem Unterricht zu folgen oder mündliche Aufgaben korrekt auszuführen, was zu Schwierigkeiten im schulischen Lernen führt.
Weitere mögliche Symptome
Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen: Das Kind ist besonders empfindlich gegenüber bestimmten Geräuschen oder hat Schwierigkeiten, Geräuschquellen zu orten.
Schnelle Ermüdung bei auditiven Aufgaben: Das Kind wird schnell müde oder unkonzentriert, wenn es längere Zeit zuhören muss.
Unsicherheiten bei der Orientierung: Schwierigkeiten, sich in neuen oder geräuschvollen Umgebungen zu orientieren, da das Kind Schwierigkeiten hat, Geräusche und Klänge korrekt einzuordnen.
Kinder mit einer auditiven Wahrnehmungsstörung benötigen oft gezielte therapeutische Unterstützung, um ihre Hörverarbeitung zu verbessern und sprachliche sowie schulische Fähigkeiten zu fördern.

Frühkindliche Fütter- und Essstörungen

Frühkindliche Fütter-, Ess oder Trinkstörungen gehören – wie auch Schrei-, Gedeih- und Schlafstörungen – zu den frühkindlichen Regulationsstörungen. Sie treten häufig gemeinsam auf: Eine Gedeihstörung (mangelhafte körperliche Entwicklung) kommt selten isoliert vor.

Typische Symptome

  • Essensunlust
  • Nahrungsverweigerung
  • Fehlende Hunger- und Sättigungssignale
  • Ablehnung altersgerechter Nahrung (z. B. feste Nahrung bei Kleinkindern)
  • Probleme beim Saugen, Kauen oder Schlucken
  • Angstvolle Reaktionen auf Reize im Mundbereich
  • Erbrechen der Nahrung ohne organisch erklärbare Ursache

Mögliche Ursachen

  • Organische Erkrankungen
  • Frühere Sondenernährung
  • Cerebralparesen (neurologische Bewegungsstörungen)
  • Entwicklungsverzögerungen
  • Stoffwechselstörungen

Dysphagie (Schluckstörung)
Bei einer Schluckstörung können Beweglichkeit und Sensibilität der Gesichts-, Zungen-, Rachen- und Kehlkopfmuskulatur eingeschränkt sein. Dies beeinträchtigt Funktionen wie Mundschluss, Kauen, Schlucken und Speicheltransport. Da sich Luft- und Speisewege im Kehlkopf kreuzen, besteht Aspirationsgefahr – teils sogar unbemerkt („stille Aspiration“) – mit Risiken wie Lungenentzündung oder Erstickung. In solchen Fällen kann vorübergehend eine Trachealkanüle und PEG-Sonde nötig sein.

Ursachen bei Erwachsenen
• Tumore im Mund-/Kehlkopfbereich
• Hirnschädigungen (z. B. Schlaganfall, Trauma, OP)
• Neurologische Erkrankungen (z. B. Parkinson, MS, ALS, Demenz)

Ursachen bei Kindern/Jugendlichen:
• Angeborene Fehlbildungen (z. B. LKGS-Spalte)
• Neurologische Syndrome (z. B. Down-Syndrom)
• Entwicklungsverzögerungen, fehlerhaftes Schluckmuster, fehlende Zähne

Therapieziele
• Korrektur des Schluckmusters (auch bei Zahnfehlstellungen)
• Ermöglichung der oralen Ernährung trotz Schädigung
• Vermeidung von Aspiration und Folgeerkrankungen
• Hilfsmittelversorgung und Angehörigenberatung

Unsere Praxis
Wir sind zertifiziert für die instrumentelle Schluckdiagnostik (FEES), die wir sowohl in unserer Praxis als auch bei Ihnen zu Hause anbieten – ohne Klinikaufenthalt oder lange Wege.

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Praxis für Kinder und Erwachsene

Die Sprache ist die Kleidung der Gedanken.

Seminare & Workshops

Wissen zu teilen heißt, Zukunft zu gestalten.

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